Kampagne „Shut down Schweinesystem“ prangert Ausbeutung von
Arbeiter:innen an
Bielefeld/Rheda Wiedenbrück. Aktivist:innen haben am Freitag Morgen im Rahmen der Kampagne „Shut down Schweinesystem“ das Bielefelder Unternehmen Ni.Ke. Fleischverarbeitung GmbH blockiert. Mit einer vorgefertigten Holzkonstruktion versperrten sie den Eingang des Ladenlokals in der Große-Kurfuersten-Str. 67.
Anlass der Aktion sind die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und Rassismus beim Fleischkonzern Tönnies, von welchen auch das Subunternehmen mit Sitz in Bielefeld profitiert. „Während bei Tönniesdie Produktion nicht schnell genug wieder hochgefahren werden konnte versagten Tönnies und seine Subunternehmer komplett bei der Versorgung ihrer Mitarbeiter:innen in Quarantäne. An der prekären Arbeitssituation der Arbeiter:innen in der Fleischindustrie hat sich also nichts geändert“, so Pressesprecher Jonas Thalberg. „Der Corona-Ausbruch bei Tönnies kam nicht überraschend, denn längst ist bekannt, dass die Angestellte auf übelste Art und Weise ausgebeutet werden und sich teilweise in Schichtbetrieben die Betten teilen müssen.“ Für Schlagzeilen sorgte in diesem Kontext auch die Tatsache, dass vor dem Corona-Ausbruch die Produktion bei Tönnies hochgefahren wurde, um die Profite weiter zu steigern – all das bei fehlenden Hygienemaßnahmen, welche die Angestellten hätten schützen können und somit die Gesundheit der Mitarbeiter:innen bewusst gefährdet wurde.
Die im Juni 2020 ins Leben gerufene bundesweite Kampagne „Shut down Schweinesystem“ möchte den desaströsen Lebensbedingungen in der Fleischindustrie ein Ende setzen. „Wir sagen: Schluss mit Leiharbeit, Lohndumping und Rassismus – bei Tönnies und überall“. so Thalberg abschließend. Die Kampagne kündigt an dieser Stelle weitere Aktionen an.